Die Tunika aus der aktuellen Burdastyle (4/2017) hat mich auf den ersten Blick sehr angesprochen und ich habe mich sofort ans Werk gemacht. Die beiden im Heft gezeigten Modelle sind aus groß gemusterten Stoffen genäht – was ich auch sehr passend finde. Allerdings wollte ich meine Stoffvorräte abbauen und habe eine unifarbene Baumwolle aus dem Schrank gezogen.
Auf der gestreiften Burdastyle-Tunika (Modell 109) sind Perlen aufgenäht. Das war meine Inspiration für ein dekoratives Band, mit dem ich den eher langweiligen Stoff aufgepeppt habe. Hier das Ergebnis:
Nähschritte
Beim Zuschnitt habe ich mich nicht an die Vorlage gehalten sondern ganz normal im Stoffbruch und entlang der Webkante zugeschnitten.
Beim Nähen geht es mit den spitzen Einsätzen für das Vorder- und Rückenteil los. Um einen schönen Ausschnitt im Vorderteil zu bekommen, habe ich eine Papierschablone angefertigt und mit der Pfaff entlanggenäht. Am Schlitzende nähe ich immer auf einem ganz kleinen Stich, damit der Stoff nach dem Einschneiden nicht ausfranst.
Danach wird gewendet und vor dem Bügeln ein Reihfaden durchgezogen.
Die größte Herausforderung dieses Schnittes sind die spitz zulaufenden Einsätze auf der Vorder- bzw. Rückseite. Hier ein schönes Ergebnis zu erzielen erfordert schon etwas Übung. Zusätzlich ein Paspelband einzunähen – wie beim Tunika-Kleid (Modell 108) vorgeschlagen – ist wohl eine noch größere Herausforderung.
Nachdem ich das einigermaßen hinbekommen habe, konnte ich das perlenverzierte Band aufstecken und mit der Hand festnähen. Das hat drei Stunden Zeit in Anspruch genommen!
Noch die Ärmel dran und das Teil erst mal bewundern 🙂
Passform und Änderungen
Die Passform finde ich insgesamt sehr gut. Allerdings ist das Armloch recht klein. Ich würde es beim nächsten Mal etwas größer zuschneiden (entsprechend auch die Ärmel).
Den Saum habe ich etwas verlängert.
Auf jeden Fall ein schönes Sommerteil. Ich kann mir gut vorstellen, den Schnitt ein weiteres Mal zu nähen.
Zusammenfassung
Schnitt: Tunika (Burdastyle 4/2017)
Stoff: Stofflager Münster-Wolbeck
Borte: Voilà Münster
Schwierigkeitsgrad: für Fortgeschrittene
Herzliche Grüße, auch an das Team vom MeMadeMittwoch Blog,
Julia
Hach, eine tolle Tunika! Der Stoff gefällt mir auch super. Und ich habe ebenfalls eine Frage: Was ist die Funktion des Reihfadens im Ausschnitt?
Danke, viele Grüße
Pina
Liebe Pina,
ich reihe solche Kanten vor dem Bügeln, damit sie akkurat liegen. Das ist vielleicht etwas “oldschool”, sorgt aber für ein gutes Nähergebnis.
Viele Grüße
Julia
Das tolle Band gibt der sonst eher schlichten Tunika den besonderen Pfiff. Gefällt mir sehr gut!
Danke! Genau so hatte ich mir das auch vorgestellt.
LG Julia
Wunderschöne Bluse! Die Arbeit hat sich wirklich gelohnt.
Liebe Grüße,
Sandra
Herzlichen Dank für Dein nettes Feedback 🙂
LG Julia
Ein besonders und sehr ungewöhnliches Modell hast du geschaffen. Hut ab! Der SToff ist großartig! Da kann der sommer und der Urlaub kommen. LG Kuestensocke
Lieben Dank! Fehlen nur noch die Palmen im Hintergrund …
LG Julia
Dies ist ein wunderschönes Modell und eine tolle Umsetzung! Schön, dass du den Schnitt entdeckt hast. Ich habe eine schnittechnische Frage, die sich aus der technischen Zeichnung bei Burda nicht ablesen lässt: Wird eigentlich durch die Vorderteilpasse auch das Vorderteil geformt (ich meine sind da Abnäher integriert) oder könnte man das auch im Ganzen zuschneiden? Danke und liebe Grüße, Stoffnotizen
Hallo Kerstin,
ich habe mir die Schnittteile noch mal angeschaut, um Deine Frage zu beantworten. Man kann die die beiden Teile nicht einfach so aufeinanderlegen und im Ganzen zuschneiden. Dadurch ändert sich der Schnitt. Wie Du vermutet hast, sind Abnäher “integriert”. Ehrlich gesagt würde ich es auch nicht so zuschneiden, weil die Bluse dadurch ihren Reiz verliert.
Herzliche Grüße
Julia
Danke für Deine Mühe und Antwort. Diese Tunika ist nun auch auf meiner To-Sew-Liste! Wünsche einen schönen Tag! Liebe Grüße!